Entscheidungen  Bundesspruchkörper  BGH  2019 

BGH, Urteil vom 22.08.2019, III ZR 113 / 18

Leitsatz (amtlich):

1. Ein Heimbewohner, der dem Heimträger zum Schutz seiner körperlichen Unversehrtheit anvertraut ist, kann erwarten, dass der Heimträger ihn vor einer – jedenfalls in einer DIN-Norm beschriebenen – Gefahrenlage schützt, wenn er selbst auf Grund körperlicher oder geistiger Einschränkungen nicht in der Lage ist, die Gefahr eigenverantwortlich zu erkennen und angemessen auf sie zu reagieren.

2. Um die daraus folgende Obhutspflicht zu erfüllen, muss der Heimträger, soweit dies mit einem vernünftigen finanziellen und personellen Aufwand möglich und für die Heimbewohner sowie das Pflege- und Betreuungspersonal zumutbar ist, nach seinem Ermessen entweder die Empfehlungen der DIN Norm umsetzen oder aber die erforderliche Sicherheit gegenüber der dieser Norm zugrunde liegenden Gefahr auf andere Weise gewährleisten, um Schäden der Heimbewohner zu vermeiden (Bestätigung und Fortführung des Senatsurteils vom 28. April 2005 – III ZR 399/04, BGHZ 163, 53).

Zitierung:
BGH, 22.08.2019, III ZR 113 / 18
Bundesland:
- ohne Zuordung -
Fundstellen:
BtPrax 2019, S. 243 (Leitsatz, Gründe)
ErbR 2019, S. 783 (Leitsatz)
FamRZ 2019, S. 1817 (Leitsatz, Gründe)
FF 2019, S. 467 (Leitsatz)
JurBüro 2019, S. 555 (Leitsatz, Kurzwiedergabe)
MDR 2019, S. 1313 (Leitsatz, Gründe)
NJW 2019, S. 3516 (Leitsatz, Gründe)
RDG 2019, S. 308 (Leitsatz, Gründe)
VersR 2019,S 1381 (Leitsatz, Gründe)