Entscheidungen  Bundesspruchkörper  BGH  2019 

BGH, Beschluss vom 23.01.2019, XII ZB 397 / 18

Leitsatz (amtlich):

1. Für welchen Aufgabenkreis ein Betreuungsbedarf besteht, ist aufgrund der konkreten, gegenwärtigen Lebenssituation des Betroffenen zu beurteilen. Dabei genügt es, wenn ein Handlungsbedarf in dem betreffenden Aufgabenkreis jederzeit auftreten kann (im Anschluss an Senatsbeschluss vom 27. September 2017 – XII ZB 330/17, BtPrax 2018, 35).

2. An der Erforderlichkeit einer Betreuung kann es im Einzelfall fehlen, wenn der Betroffene jeden Kontakt mit seinem Betreuer verweigert und der Betreuer dadurch handlungsunfähig ist, also eine „Unbetreubarkeit“ vorliegt. Bei der Annahme einer solchen Unbetreubarkeit ist allerdings Zurückhaltung geboten (im Anschluss an Senatsbeschluss vom 27. September 2017 – XII ZB 330/17, BtPrax 2018, 35).

Zitierung:
BGH, 23.01.2019, XII ZB 397 / 18
Bundesland:
- ohne Zuordung -
Fundstellen:
FamRZ 2019, S. 638
Rpfleger 2019, S. 264
NJW 2019, S. 1153
MDR 2019, S. 350