Leitsatz (amtlich):
1. Bei der Entscheidung über eine medizinische Zwangsbehandlung (hier Zwangsmedikation) einer gemäß § 63 StGB untergebrachten Person hat die Strafvollstreckungskammer nach Art. 6 Abs. 4 Satz 6 BayMRVG das Vorliegen einer wirksamen Patientenverfügung nach § 1901a Abs. 1 BGB zu beachten und in den Entscheidungsgründen zu erörtern.
2. Der Untergebrachte ist vor einer Entscheidung über die Anordnung der medizinischen Zwangsbehandlung im Regelfall mündlich anzuhören.
Zitierung:
OLG Nürnberg, 23.02.2018, 2 Ws 60 / 18
Fundstellen:
FamRZ 2018, S. 1542
PflR 2018, S. 597
BtPrax 2018, S. 164 (Leitsatz)
StraFo 2018, S. 259
RuP 2018, S. 190 (Leitsatz)